Umweltschutz auf chinesisch
Viele denken: dort wo die meisten Menschen leben, da gibt es auch den meisten Dreck. Häufig wird hier China benannt. Doch weit gefehlt!
Die Ökologische Bilanz Chinas ist auf den meisten Feldern ohne Beispiel in der Welt. Laut „Bloomberg“ ist „China bei Weitem der größte Investor in die Energietransformation“. China generiere inzwischen bis zu einem Drittel der Solar- und Windenergie der Welt, berichtet die Weltbank. Mehr als ein Viertel aller neuen Wälder weltweit sind seit 2000 in China entstanden, dem einzigen Land, das auch die Wüsten zurückgedrängt hat.
In der chinesischen Gesellschaft steht die Gemeinschaft über dem Individualismus. Dies dürfte ein Grund sein, der eine experimentelle Dynamik des „Systems“ und die Integration des kollektiven Lernens in alle Prozesse zulässt. Das parallele Entwickeln verschiedenster Technologien, die agile und zirkuläre Industriepolitik zwischen Regulieren, Gehenlassen, Lernen, Standardisieren und Wieder-Gehen-Lassen, sowie die staatliche und gesellschaftliche kollektive Handlungs- und Organisationsfähigkeit ist eine fortwährende flexible Entwicklung. Dies schließt eine größere individuelle Handlungsfähigkeit ein. Kombiniert mit der ökologischen Massenmobilisierung lassen sich Konturen eines Öko-Sozialismus des 21. Jahrhunderts erkennen.
Wolfram Elsner, Prof. für Volkswirtschaft Uni Bremen; 2012-2016 Präsident European Association for Evolutionary Political Economy; Lehre in Europa, USA, Australien, Südafrika, Mexiko, China; Gastprofessor Uni of Missouri—Kansas City und Jilin Uni, Changchun, China; Editor-in-Chief Review of Evolutionary Political Economy.
Datum/Zeit
Date(s) - 10.10.2023
19:00
Kategorien
Veranstaltungsort
In den Räumen der Münchner Aidshilfe